.comment-link {margin-left:.6em;}

Zeus

Der verzweifelte Versuch, der Welt eine - meine - Sicht der Dinge aufzuzwingen.

28.11.05

Quo vadis, Helvetia?

Wie soll das bloss weitergehen mit diesem Land? Die Abstimmungsergebnisse, insbesondere die Annahme der Volksinitiative fuer eine gentechfreie Landwirtschaft, verdeutlichen wieder einmal, was unsereins schon lange befuerchtet...

Es ist kein Wunder, dass ein ungenuegend aufgeklaertes Volk blind derart technologie-
und fortschrittsfeindlichem ideologischen Unsinn und Aberglauben erliegt,
ist bei weitem nicht das erste Mal in der Geschichte (man vergleiche hierzu z.B. auch die Kernenergieproblematik). Dass ein unaufgeklaerter Stimmbuerger nicht in der Lage ist, die Thematik und Probleme ebenjener Gentechnologie zu erfassen und damit die Vorteile und Risiken ueberhaupt abschaetzen zu koennen, die damit verbunden sind (hier koennte beliebig auch Kerntechnologie stehen...) ist eine Sache - aber bemueht sich denn ernsthaft jemand darum, an diesem Zustand etwas zu aendern?

Tragisch ist, dass das Verhindern in unserm Land zum politischen Normalfall geworden ist und insbesondere Volksabstimmungen selten vorwaertsgerichtet sind sondern zumeist vielmehr versuchen, eine Aenderung des status quo in richtung fortschritt zu verhindern oder gar zurueckzuschreiten.

Nicht nur die klassischen rechtskonservativen Parteien (insbesondere die SVP), sondern auch deren Antagonisten in der linken Parteienlandschaft haben in den letzten Jahren nicht mehr viel Konstruktives in die politische Diskussion miteingebracht. Waehrend rechts die Parolen ansatzweise vereinfachend unter "Landschaftsschutz" (in einem nationalen Sinn), "Erhaltung des Gewerbes und des Bauerntums" (INSBESONDERE des Bauerntums!) oder "Gesellschaftlicher Werterhalt" zusammengefasst werden koennten, schreit unsere Linke mehr oder weniger explizit und direkt nach "Stopp dem Sozialabbau" (verbunden mit der irrealistischen Forderung nach Sozialausbau), "Stopp der Wirtschaft" (hohe Steuern sind gut...), "Stopp dem Reichtum" (...insbesondere fuer die Reichen), "Stopp der Forschung". Hie und da finden sogar oekologische Themen den Einzug in die Politarena, und die letzten Wegweisenden Projekte (und sei es auch nur der Bau eines Baumarktes oder eines Stadions) fallen in blinder Raserei einem ueberstrapazierten Umweltbewusstsein zum Opfer... Was die verarmten Mitteparteien spaerlich an konstruktiven Vorschlaegen einbringen scheitert regelmaessig an einer unheiligen Rechts-Links-Verhinderungs-Allianz.

Vielleicht ist unser foederalistisch und pluralistisch ausgerichtetes Staats- und
Regierungsmodell tatsaechlich ueberholt [Stadt-Land] und unser
Demokratieverstaendnis [Mehrparteienkollegialitaetsprinzip] tiefgruendig reformbeduerftig: jeglicher
Fortschritts- und Oeffnungsgedanke erliegt sofort enormem
ideologischem Widerstand auf breiter [und unzusammenhaengender] Front. Was frueher zur Stabilitaet und zu einer gemaessigten und gesunden Entwicklung unseres kleinen Landes beigetragen hat erweist sich heute nur noch (bestenfalls) als Bremsklotz. Dummerweise wirkt diese "Last" heute nicht mehr nur aufstiegshemmend, sondern beschleunigt bereits unseren Fall.

Der beobachtete Widerstand leitet sich oft nicht aus langfristigen durchdachten Abschaetzungen im Sinne eines gesellschaftlichen "Gemeinschaftswohls" ab, sondern ist
direkter Ausdruck von Partikularinteressen: Oekofritze die glauben, eine Gentechtomate mache uns alle zu Mutanten [und wir deshalb ALLE keine solchen essen duerfen] und Bauern die fuerchten, bald schon sechsbeinige Schweinchen in ihrem Stall zu haben [obwohl weder die Forschung noch die Konsumenten je ein Interesse daran haben werden]... Stattdessen essen wir lieber unreife ueberteuerte Biotomaten und konventionell kastrierte Mastferkel, schliesslich hat das ja jahrelang so funktioniert und kaum jemand hat was gesagt.

Wer aber glaubt, die Welternaehrungslage liesse sich mit 2-mal-Weihnachten-Paeckli entspannen hat's nicht gecheckt, in Indien, Fernost und Afrika koennten ertrags- und naehrwertgesteigerte Grundnahrungsmittel bedeutend viel mehr ausrichten. Viele Studien beweisen das und gerade Indien arbeitet mit Nachdruck an der biotechnologisch unterstuetzten Entwicklung neuer verbesserter Pflanzensorten, insbesondere Kartoffeln, Reis und Bananen. Nur ist der Stimmbuerger ziemlich schizophren, wenn er Schokolade von der Lilakuh mit unzaehligen E-Stoffen isst aber andern die schaedlingsresistente Kartoffeln verteufelt, lieber Centrum und was-weiss-ich fuer Zusatzstoffe schluckt statt vitamin-angereicherten Reis zu entwickeln und und und.

Und schliesslich vergisst manch einer, dass unsere Agrarwirtschaft und Kueche seit Beginn mit biotechnologischen Methoden gearbeitet hat, bloss ohne zu wissen was im Detail geschieht. Lange Zeit wurden neue Pflanzensorten entwickelt, indem man Keimzellen mit UV-Licht oder Roentgenstrahlen gezielt beschaedigt hat und damit ungezielt im Erbgut Verwuestung angerichtet hat. Heute haben wir die Moeglichkeiten, Mutationen nicht mit Hilfe einer Schrotflinte sondern mit mehr und mehr praezisen Methoden gerichtet hervorzurufen, unter intensiven Abklaerungen und Vergleichen. Warum sollte die (durchaus weiterhin praktizierte weil nicht als Gentechnik eingestufte) Casino-Variante gesuendere (!) Resultate liefern als eine gezielt herbeigefuehrte Punktmodifikation? Eben!

Warum sollte heute in der Schweiz jemand im Energie oder Genbereich teure
und aufwaendige Forschung betreiben, vor dem Hintergrund, mindestens kurz-
bis mittelfristig keine Moeglichkeit zur konkreten Umsetzung zu haben? Denn die
Technologiefeindlichkeit projiziert sich immediat auf die forschung und das
forschungsfeindliche Klima greift schnell einmal auf andere Zweige ueber; die Schweiz steigt definitif in die zweite Liga ab. Sich diesen Forschungsbereichen [Biotechnologie, Stammzellforschung, Nuklear- und Teilchenphysik]mit enormem Potenzial zu verschliessen ist straeflich und irgendwo verdient ein solches Volk auch nicht viel mehr als die Rueckkehr zur Dreifelderwirtschaft... Die Forschung wird so oder so stattfinden, mit oder ohne uns. Wenn die Schweiz, immerhin ein Land mit bisher anerkannten hohen intellektuellen Leistungen und einem gesunden ethischen und moralischen Selbstverstaendnis in der Forschung, intakter Selbstkontrolle, intensiver Aufsicht und nicht zuletzt einer transparenten und vielfaeltigen Medienlandschaft, sich dieser Forschung nicht annimmt [und eine positive Fuehrungsrolle uebernimmt?], werden das andere fuer uns tun. Moeglicherweise Laender mit lueckenhaften oder fehlenden Kontrollmechanismen und zweifelhafter Einstellung zur Forschung... Die Klon-Debatte hat das zur Genuege bewiesen.

Ein Land, das sich so vehement gegen das eigene Wohlergehen stemmt, hat schon viel zu lange an der Sonne gelegen!

23.11.05

Fly Virgin...


... Get More!

Unglaublich aber wahr. Bei Virgin Express kriegt man echt mehr Flug fuer sein Geld. Wie das geht? Ganz einfach:

Vergangenes Wochenende habe ich mir aufgrund der besonderen Leistungen der letzten Tage kurzfristig ein Extra-Ausflug nach Dresden gegoennt. (So oder so aehnlich, jedenfalls...). Der Spass begann bereits am Freitag abend. Kurz nach 19h, gleich nach dem Start in Bruessel - das Anschnallzeichen war gerade erst erloescht und das Kabinenpersonal hatte eben mit dem Sandwichverkauf angefangen - rollte die Minibar schon wieder zurueck in die Kueche und das Flugzeug (eine Boeing 737-300) begann eine enge Linkskurve. Das Anschnallzeichen ueber unseren Koepfen leuchtete wieder auf und der Steward machte mit der Hand irgendwelche Zeichen, die wohl bedeuten sollten, dass wir schon wieder landen wuerden. Aha. Der Pilot hatte also seine Zahnbuerste vergessen.

Kurz darauf kam die Durchsage, dass wir «wegen technischer Probleme» nach Bruessel zurueckkehren muessten. Geht das auch ein bisschen konkreter? Bricht das Flugzeug entzwei oder ist uns nur soeben das Leitwerk abgerissen?? Erst minuten spaeter, kurz vor dem Aufsetzen, meldet sich der Captain in der Lautsprecheranlage und erklaert, dass es sich «lediglich um ein kleines Problem mit einer Scheibe im Cockpit handelt». Das sind ja gute Nachrichten. Denn solange die Stewardess noch nicht mit jeweils total verruettetem Haar aus der Pilotenkanzel (sic!) kommt, kann das Problem ja noch nicht so schlimm sein und die Zuversicht steigt, dass die das Ding schon schaukeln werden.

Nach dem Aufsetzen in Bruessel die glorreiche Ansage der Maîtresse de cabine: «Welcome back to Bruxelles...»

Es folgt ewiges Warten im unklimatisierten Flugzeug irgendwo auf dem Tarmac. Viele Passagiere benachrichtigen ihre Verwandten wegen der sich ergebenden Verspaetung, was ich ja auch tun wuerde, wenn denn die Empfaengerin ihr Handy eingeschaltet haette... :-) Manch einer uebertreibt auch schon mal ein bisschen: «Ey Mann! Echt jetzt, wir waeren vorhins fast abgestuerzt, eh!!»...

Erst gegen 21h dann koennen wir in ein gerade erst gelandetes Ersatzflugzeug umsteigen (eine 737-400 diesmal). Logischerweise sollte jeder Passagier wieder denselben Platz einnehmen, was aber auch schon mal zu Rangeleien fuehren kann (!) und schliesslich muessen noch ein paar nach hinten sitzen, weil die 400 ein bisschen groesser ist und der Schwerpunkt entsprechend nach vorne verschoben war...

Mit ueber 2h Verspaetung sind wir dann in Berlin-Schoenefeld gelandet und anstatt knappe 2 Stunden auf meinen Anschlusszug nach Dresden warten zu muessen, habe ich diesen um gut 20 Minuten verpasst. Dummerweise war's auch gleich der letzte und ich sass am Flughafen fest, bis mich ein Taxi mit Reservefahrer aus Dresden kurz nach Mitternacht abholen kommt. Nach weiteren 160km Fahrt bin ich dann endlich an meinem Bestimmungsort angelangt.

Wunderbarerweise verlief der Rueckflug am darauffolgenden Montag morgen ganz aehnlich. Nach gut 45' Flug, irgendwo ueber Belgien, weit ueber dem eindruecklichen Nebelmeer und geblendet von der klaren, strahlenden Sonne kreist unsere Maschine, einmal, zweimal, dreimal, viermal, fuenfmal! Schliesslich das beruhigende Knacksen im Lautsprecher und die Mitteilung, dass Bruessel im Nebel liegt und wir in Ostende landen muessten. Was, finden die den Flughafen nicht???

Blendend schoenes Wetter und ich erkenne problemlos den Strand und die Haeuser, an denen wir noch vor 2 Wochen entlang gegangen sind... Gar nicht gewusst, dass es in Ostende einen Flughafen gibt. Es stellt sich heraus, dass es sich dabei auch nur um eine einfache Piste mit grossem Flugfeld handelt, ein paar einfache Hangars daneben und gut ist. Kaum gelandet und auf dem Flugfeld geparkt erblicke ich durchs Kabinenfenster, wie schon die naechsten Maschinen zur Landung ansetzen... Und wieder sitzen wir erst mal fest, erneut ohne Klimaanlage versteht sich, weil die Maschinen ausgeschaltet sind. Unter hoechsten Sicherheitsvorkehrungen (Feuerwehr mit Spritzenwagen links und rechts vom Flugzeug, herangefahrenen Treppen und aktivierten Notrutschen) wird unser Flugzeug neu betankt (sind wohl mit dem letzten Tropfen nach Ostende gekommen) und schliesslich starten wir zu den letzten 15' Flug in suedoestlicher Richtung vorbei an Antwerpen zurueck nach Bruessel...

Ankunft erneut mit rund 2h Verspaetung...

12.11.05

Ostende und Sauna

Ich habe letztes Wochenende prominenten Besuch empfangen. Grund genug fuer einen kleinen Abstecher an die Nordsee, genauer nach Ostende.

Ein paar Bildli (eine anonyme Auswahl, versteht sich) am Ende dieses Artikels.

Die gemeinsame Zeit von Donnerstag bis Dienstag frueh bot aber auch genuegend Raum fuer manch andere gemeinsame Aktivitaet. So haben wir beispielsweise die oertliche Sauna getestet (im verhaeltnismaessig riesigen Sportzentrum hier). Im Gegensatz zu Deutschland sind die Leute hier deutlich reservierter und prueder was den Saunabesuch angeht (vielleicht weil katholisch?). Entsprechend ist das "ungeschuetzte Saunieren" etwas Spezielles - man nennt das hier «séance naturiste» - und findet auch nur einmal in der Woche statt, freitag abends. Unerstaunlicherweise trifft man aber in einer solchen Séance auch nicht unbedingt den durchschnittlichen Saunabenuetzer an, sondern zumindest teilweise auch etwas spezielle - um nicht zu sagen komische - Gestalten. Das reicht von leicht anzueglichen und mehr oder weniger expliziten Bemerkungen in einer ziemlich vollen Sauna («Hier oben hat's noch Platz, es ist auch schoen heiss, profitieren Sie davon», «Aha, der Mann zwischen 2 Frauen: Sandwich», oder der beste: «Man sagt, die wollen eine Sauna nach britischer Art bauen: Doppelstoeckig» - «Nein eher franzoesisch, [alle] auf einem Stock»...) bis hin zu definitif expliziten Einladungen in einen "Massageklub" in Bruessel (wirklich NUR Massage?): [Nachdem er sich ausgiebig ueber unsere Saunabuerste, die ja nun wirklich nichts Spezielles ist, erkundigt hat] «Vous aimez le massage? ... On peut prendre des cours, à Bruxelles, vous savez. ... Si vous aimez le contact avec des personnes? ... C'est aussi pour les couples! ... etc.».

Genauso ueberraschend die Beobachtung, wie ein aelterer (alter!), anscheinend verheirateter, Herr mit ziemlich normaler, sympatischer und "vernuenftiger" Erscheinung irgendwelche Intimpiercings mit sich rumtraegt. Ploetzlich stellt sich mir die Frage ob da nicht noch so bei manch einem(r) Mann/Frau irgendwelches Metall unter der Unterwaesche glitzert... Gestaendnisse koennen anonym als Kommentar in diesem Blog oder als eMail an den Autor gerichtet werden :-)

Diese Erlebnisse (obwohl fuer mich nicht ganz unerwartet) haben mein Verhaeltnis zu Belgien und seinen Einwohnern nachhaltig gespalten. Der Schock um Dutroux und andere "Kinderschaender"-Skandale sitzt ueberall tief in den Menschen drin. Aber offenbar heisst das noch lange nicht, dass sie nicht trotzdem genauso {offen, unvoreingenommen, natuerlich, verdorben, schmutzig, versaut, pervers?} weiterleben koennen. Und dies trotz (oder gerade wegen??) ihres Katholizismus...

Der Besuch in der Kletterhalle am darauffolgenden Tag war weniger von Schock denn von Frust gepraegt. Ich sollte wirklich mehr trainieren...

Ebenso die (nicht ganz ernsthafte) Beobachtung gemacht, dass Katholizismus heute evolutionaer betrachtet offenbar wieder eine dominante Strategie geworden ist. Die Viel-Kinder-Familien sind in Belgien stark verbreitet. Wann werden sie die 0-1-oder-hoechstens-2-Kind-Strategiker definitif vom Weltmarkt verdraengt haben??






17.10.05

Die Geschlechterfrage...

Vorab eine kleine Bemerkung. Das interessierte Auge wird sicherlich den Unterschieden in der Modalitaet dieser Bildsequenz gegenueber derjenigen von vor ein paar Tagen bemerkt haben. In der Tat habe ich dieses Wochenende den Kohlestift ausprobiert und bin positif ueberrascht. Gegenueber dem vormaligen Bleistift ist die Linienfuehrung insgesamt grosszuegiger und freier. Die Schattierung erfolgt durch Verwischen des Kohlestaubes mit dem Finger in eine oder mehrere Richtungen und nicht mehr durch Schraffieren, was ebenfalls einen grossen Abstraktionsschritt ermoeglicht (und erfordert). Global erhaelt das Bild daher einerseits mehr Kontrast, ist schneller aufgebaut, und andererseits verleiht im der Kohleschatten einiges mehr an Plastizitaet... So. Genug der leeren Phrasen!

Da Marie Claire eine geschlechtsunabhaengige Modellselektion kaum zulaesst (entscheidend hierfuer ist die a priori Geschlechterverteilung innerhalb der zugrundeliegenden Stichprobe) komme ich natuerlich in einen argen Erklaerungsnotstand, in verschiedener Hinsicht:


  1. stellt sich die Frage nach der genauen Identitaet des Modells. Die Antwort hierauf bleibt nachwievor verschwiegen.

  2. stehe ich der (unausgesprochenen) Forderung gegenueber einer ausgeglichenen Geschlechterwahl Rechnung zu tragen.



Bezueglich letzterem bin ich unter Protest bereit, gewisse Zugestaendnisse zu machen. Allerdings moechte ich weiterhin betonen, dass da KEINE aesthetischen Gesichtspunkte dafuer sprechen. Der Reiz des weiblichen Modells bleibt unveraendert unbestritten...

Jedenfalls hier noch ein kleiner Beitrag von diesem Wochenende. Um nicht noch auf irgendeine Art Opfer einer Hetzkampagne gegen die Verbreitung pornographischer Inhalte via diesen Blog zu werden, habe ich am Ende der Reproduktionskette jedoch ein kleines Schutzzeichen einfuegen muessen. Eine unzensierte Version ist beim Autor gegen Schutzgebuehr und unter Vorweisung eines amtlichen Dokumentes, das die Volljaehrigkeit des Interessenten bestaetigt, zu beziehen...

Uebrigens bleibt auch hier aus Gruenden des Persoenlichkeitsschutzes die Identitaet des dargestellten Subjekts unveroeffentlicht. Jegliche Aehnlichkeiten mit dem Autor (oder anderen lebenden oder toten Personen) sind unbeabsichtigt und rein zufaelliger Natur.

Neues vom Skizzenblock...

Naja. Nicht annaehernd perfekt.

Die hier ist ein bisschen zu schlank und hat eine zu lange taille...



... und hier sind die Oberschenkel ein bisschen zu lange geraten.


Ist gar nicht so einfach, eine Frau virtuell auszuziehen :-)

4.10.05

marie claire*

* Name der Redaktion bekannt. Der Autor schweigt sich ueber die Identitaet seiner Modelle nachwievor aus.

Auch diese Skizzen eigentlich auf Hochweissskizzenblockpapier. (geiles wort! By the way: im Franzoesischen gibt es im Gegensatz zur Sprache Goethes keine Moeglichkeit, Worte unendlich lang zusammenzuhaengen. Bedingt durch die Endlichkeit der Wortlaenge gibt es logischerweise eine kleinste obere Schranke (Supremum) und dieses wird sogar erreicht (Maximum): Das offiziell laengste franzoesische Wort ist ein Adverb: «anticonstitutionnellement». Alle Angaben ohne Gewaehr.)

Die Farbgebung entstand durch ungenuegende Ausleuchtung beim Fotografieren und einen bewusst falschen Weissabgleich.

P.S. ich weiss dass die Nase schief, das Gesicht zu schmal, die Augen zu gross, die Ohren asymmetrisch der linke Arm zu duenn und ueberhaupt! ist...


Nochmals (m)eine Hand

30.9.05

(M)eine Hand

28.9.05

«Kunst» - oder so ähnlich

Das Leben in einem Studio ohne TV, Computer und Musik ist ganz schoen eintoenig, wenn man sich nicht vernuenftig zu beschaeftigen weiss. Inbesondere wenn man dabei, wie ich bis diesen Sonntag abend, nicht ueber warmes Wasser verfuegt...

Schon von Anfang an habe ich mich deshalb abends oefters der Lektuere hingegeben ("Kopenhagen", von Michael Frayn). Gewisse Leser werden ihre Mitschuld an dieser Lektuere nicht abstreiten koennen. Falls noetig erinnere ich hiermit offiziell an einen gewissen Besuch im Stadttheater vor gaaaanz langer Zeit. Klick?

Spaeter kam dann ein Werk von Dan Brown - ein bisschen populaerer und trivialer im Inhalt, dafuer umso umfangreicher. Gleich ist auch dieser "Schunken" bewaeltigt und die Planung einer Alternative draengte sich jaeh auf. Angeregt durch gewisse Diskussionen u.ä. dieses Wochenende, habe ich kurzerhand beschlossen, mich auch wieder anderen Kuensten hinzugeben. Naja, wenns nicht Talent ist, so wirds auf die Dauer eben zum Handwerk... (wer weiss?)

Jedenfalls bin ich seit Montag stolzer Besitzer eines neuen Skizzenblocks (weil ich es logischerweise verschlampt habe den alten aus Bern mitzunehmen) und eines kleinen Sets Graphitstifte (der Begriff Bleistift waere zwar genauso "korrekt", toent aber nicht so gut). Bref, ich habe wieder zu skizzieren angefangen. Die Reproduktion dieser Meisterwerke ist zwar nicht ganz so einfach, doch findet sich unten ein erster Einblick in die wahre Groesse meines Genies... (der Schunken von Dan Brown heisst "Da Vinci Code" [auf franz.] und die Parallelen resp. Vorbilder zum Namensgeber sind natuerlich nicht von der Hand zu weisen.)

OK. Bei allem Respekt meines Koennens - soo toll ist es nun wirklich nicht. Aber trotzdem eine kleine Handyaufnahme des Originals (eine gefaltete Leinen-Serviette-Tischdecke) und ihrer "Kopie".

Heute hol ich mir noch schwarze, weisse und Sepiakreide... mal sehen was das so gibt.

A propos weiss und schwarz - wer kennt die wahre Geschichte der Schokolade?


BBB

BBB - Brüssel Berlin Bern.

Drei Städte die im Moment die Eckpunkte der Triangulation meines Daseins beschreiben.

Tatsächlich war ich vorletztes Wochenende in Brüssel unterwegs. Ich wollte mir ein bisschen die Stadt anschauen und Shoppen gehen. Und dieses Wochenende nun verbrachte ich in Dresden und schaute kurz in Berlin vorbei. In 10 Tagen komme ich danach wieder kurz in Bern vorbei. Doch eins nach dem andern.

Bruessel von LLN aus zu erreichen erscheint auf den ersten Blick gar nicht schwer. Ein Zug faehrt von Louvain aus ueber Ottignies die paar Kilometer in noerdlicher Richtung direkt nach Bruessel rein. Das Ticket (am Wochenende zumindest) kostet hin und zurueck lediglich 4.80 EUR, das ist gemessen an der Reisedauer (je gut eine Stunde) ziemlich laecherlich. Quizzfrage: wie lange (und weit) kann man in der Schweiz fuer diesen Preis Zugfahren? (nota bene ohne irgendwelche Rabattabonnemente oder so...)

Die Ankunft in Bruessel stellt sich beim Einfahren dann aber doch schon etwas schwieriger heraus. Die Stadt hat unmoeglich viele Bahnhoefe.

Der erste ist Bruxelles-Luxembourg. Naja, nicht anders als Bern-Ausserholligen (Der Zug kommt aus der Richtung der Bahnlinie Luxembourg-Arlon-Bruessel. Anm. d. Red.).

Danach Bruxelles-Schuman. Neuer Bahnhof, alles glaenzt, aber kein Mensch steigt aus. Das kann's nicht sein (Es hat sich spaeter herausgestellt, dass hier die EU zuhause ist. Anm. d. Red.). Also geht die Fahrt ein bisschen weiter.

Bruxelles-Nord. Panik macht sich breit. Doch schon den richtigen Bahnhof verpasst?! «Ce train continue à destination de Bruxelles-Midi» Ah! Doch noch nicht jede Hoffnung verloren!

Bruxelles-Central. Ein etwas aelterer Bahnhof, erinnert ansatzweise an eine U-Bahnstation von Paris - oder diejenige aus einem Ego-Shooter (Soldier of Fortune...). Der Zug beginnt sich nachhaltig zu leeren - vielleicht ist das auch der Ort an dem ICH aussteigen sollte? Gesagt getan.

Nach wenigen Metern stehe ich am Fuss einer schmalen Treppe die ziemlich steil nach oben fuehrt. Da mir nichts anderes uebrig bleibt, gehe ich die paar Stufen hoch - und finde mich ploetzlich in einer grossen altehrwuerdigen Bahnhofshalle wieder (jedenfalls im Vergleich zu Bern hat diese Halle Stil!). Also doch richtig gelandet. Uff! Mit dem Hemdsaermel wische ich mir die Schweissperle von der Stirn :-)

Sobald ich aus der Halle ans Licht hinaustrete wird mir sofort klar, dass es wohl nicht die beste Art ist, sich ohne Stadtplan in Bruessel fortzubewegen. Da ich partout nirgends einen Informationsschalter finden kann, begnuege ich mich mit einem Blick auf den naheliegenden Stadtplan an einer Plakatwand. «Vous êtes ici» steht ueber einem kleinen roten Kreis mitten auf der Weltformat-Karte. Ok. Zumindest am richtigen Ort gelandet.

Das Stadtzentrum Bruessels wird von einer Boulevard-aehnlichen Ringstrasse begrenzt, die von verschiedenen "Toren" durchsetzt ist; in alle grossen Richtungen fuehren davon breite Strassen weg, die der entsprechenden "Porte" ihren Namen geben (Porte de Namur, Porte de Luise, etc...). Die historischen Gebaeude befinden sich fast allesamt innerhalb dieses Kreises. Ich mache mich also auf den Weg.

In oestlicher Richtung meiner Nase folgend erreiche ich bald die Parlamentsgebaeude (es gibt deren mehrere, ein flaemisches und ein franzoesisches z.B. fuer die "Communautés" sowie fuer die verschiedenen Regionen, vgl. Geschichte) und die koeniglichen Anlagen. Bald erreiche ich auch schon den grossen Park mit Wasserspiel und Allee. (Bilder folgen). Leider schlaegt hier das Wetter um und der Himmel verdunkelt sich zunehmends; Tropfen fallen.

Ein paar Schritte weiter, am suedlichen Ausgang des laenglich angelegten Parkes angelangt, erblicke ich den Koenigspalast. Eigentlich hatte ich das zwar an diesem Tag noch nicht im Sinn, aber die Aufschrift «Ouvert jusqu'au 18 Septembre» verleitet mich dazu, doch schon den Palast zu besichtigen. Eintritt frei, doch muessen Gepaeck und Kamera an der Garderobe abgegeben werden. Die haben die Rechnung aber nicht mit meinem Handy gemacht. Dummerweise ist die Qualitaet der "heimlich" geschossenen Bilder grauenhaft...

Ein Zimmer hat mich besonders beeindruckt. Der Salon des Glaces (Spiegelsaal) wurde 2002 das Objekt des Kuenstlers Jan Fabre. Er kleidete die Decke und einen der Kronleuchter mit unzaehligen Scarabaeus-Panzern aus. Das verleiht dem Raum eine magische smaragd-schimmernde Erscheinung. Leider keine guten Bilder auf der Seite.

Wieder draussen ueberquere ich etwas spaeter einen grossen und hellen Platz, der von weissen imposanten Steingebaeuden umgeben ist. Dazu zaehlt neben dem Musée des Beaux Arts auch das Schiedsgericht. Letzteres ist fortwaehrend damit beschaeftigt, im Kompetenzgerangel zwischen den verschiedenen Parlamenten und Regierungen (Regionen und Communautés) fuer Klarheit zu sorgen. Typisch belgisch.

Bald darauf breche ich meinen touristischen Stadtrundgang ab, um mein zweites Ziel zu erfuellen: Shopping. Tatsaechlich benoetige ich fuer die Einrichtung meines bescheidenen zuhauses noch dringendst ein paar Gegenstaende (Kuechenmesser, Badzimmerteppich, Wischer, Duschschlauch und -Brause, Kerzen, Bettanzug, ...). Ich flaniere also der grossen "Einkaufstrasse" Bruessels (Louise, Toison d'Or) mit all seinen Boutiquen mit grossen Namen entlang und kann einfach nicht begreifen, dass all das, was ich suche und doch so dringend benoetige bei Gucci, Dolce & Gabbana, Ulla Poppken, Armani etc. einfach nicht zu haben ist. Stunden spaeter und kilometerweit vom Zentrum entfernt finde ich einen Brico, so etwas wie ein Baumarkt, und kann zumindest einen Teil meiner Beduerfnisse decken. Mit dem ganzen Zeugs beladen mache ich mich auf den Rueckweg und finde schliesslich in einer Nebengasse auch noch diverse andere passende Laeden...

Den Central-Bahnhof habe ich dann aber wieder problemlos gefunden. Um von der Innenstadt aber noch mehr zu sehen, werde ich sicher ein zweites mal da rein fahren (muessen). Affaire à suivre.



Von Dresden moechte ich eigentlich gar nicht soviel erzaehlen. Nur dass ich Donnerstag abend Richtung Berlin abgeflogen bin und von dort aus mit dem Zug in fast 2 Stunden besagte Stadt erreicht habe. Freudiges Wiedersehen.

Am naechsten Tag Stadtrundgang (mit Ausblick vom Hausmannsturm ueber die historische Innenstadt). Am Abend ein "Ausflug" in die Heide mit dem Fahrrad, an eine sogenannte Party (total im Niemandsland... illegal). Abenteurliches wieder nach draussen-(zurueck-zur-Strasse)-finden irgendwann nach Mitternacht. Buäääh!!

Samstag Brunch in der Neustadt (mmh lecker!), anschliessend Radfahrt an den Stadtrand. Pappel. Abendessen. Sonntag mit dem Zug zurueck nach Berlin. Abendessen, Abschied, Flug zurueck nach Bruessel. Das Taxi nach Louvain (nach Mitternacht faehrt da kein Zug mehr hin) hat mich ruiniert! Einschlafen mit der Gewissheit, dass ich schon bald wieder nach Dresden fahre.

Okay, das toent langweiliger als es war. Aber erstens taeuscht das und zweitens will ich ja auch nicht alles verraten...



Tja. Und dass ich anfangs Oktober schon wieder nach Bern fahre, entnimmt man anderen, franzoesischen Quellen. Damit kann ich nun endlich wieder an meinem Projekt weiterarbeiten.

Besten Dank fuer die Aufmerksamkeit, à tantôt...