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Zeus

Der verzweifelte Versuch, der Welt eine - meine - Sicht der Dinge aufzuzwingen.

28.9.05

BBB

BBB - Brüssel Berlin Bern.

Drei Städte die im Moment die Eckpunkte der Triangulation meines Daseins beschreiben.

Tatsächlich war ich vorletztes Wochenende in Brüssel unterwegs. Ich wollte mir ein bisschen die Stadt anschauen und Shoppen gehen. Und dieses Wochenende nun verbrachte ich in Dresden und schaute kurz in Berlin vorbei. In 10 Tagen komme ich danach wieder kurz in Bern vorbei. Doch eins nach dem andern.

Bruessel von LLN aus zu erreichen erscheint auf den ersten Blick gar nicht schwer. Ein Zug faehrt von Louvain aus ueber Ottignies die paar Kilometer in noerdlicher Richtung direkt nach Bruessel rein. Das Ticket (am Wochenende zumindest) kostet hin und zurueck lediglich 4.80 EUR, das ist gemessen an der Reisedauer (je gut eine Stunde) ziemlich laecherlich. Quizzfrage: wie lange (und weit) kann man in der Schweiz fuer diesen Preis Zugfahren? (nota bene ohne irgendwelche Rabattabonnemente oder so...)

Die Ankunft in Bruessel stellt sich beim Einfahren dann aber doch schon etwas schwieriger heraus. Die Stadt hat unmoeglich viele Bahnhoefe.

Der erste ist Bruxelles-Luxembourg. Naja, nicht anders als Bern-Ausserholligen (Der Zug kommt aus der Richtung der Bahnlinie Luxembourg-Arlon-Bruessel. Anm. d. Red.).

Danach Bruxelles-Schuman. Neuer Bahnhof, alles glaenzt, aber kein Mensch steigt aus. Das kann's nicht sein (Es hat sich spaeter herausgestellt, dass hier die EU zuhause ist. Anm. d. Red.). Also geht die Fahrt ein bisschen weiter.

Bruxelles-Nord. Panik macht sich breit. Doch schon den richtigen Bahnhof verpasst?! «Ce train continue à destination de Bruxelles-Midi» Ah! Doch noch nicht jede Hoffnung verloren!

Bruxelles-Central. Ein etwas aelterer Bahnhof, erinnert ansatzweise an eine U-Bahnstation von Paris - oder diejenige aus einem Ego-Shooter (Soldier of Fortune...). Der Zug beginnt sich nachhaltig zu leeren - vielleicht ist das auch der Ort an dem ICH aussteigen sollte? Gesagt getan.

Nach wenigen Metern stehe ich am Fuss einer schmalen Treppe die ziemlich steil nach oben fuehrt. Da mir nichts anderes uebrig bleibt, gehe ich die paar Stufen hoch - und finde mich ploetzlich in einer grossen altehrwuerdigen Bahnhofshalle wieder (jedenfalls im Vergleich zu Bern hat diese Halle Stil!). Also doch richtig gelandet. Uff! Mit dem Hemdsaermel wische ich mir die Schweissperle von der Stirn :-)

Sobald ich aus der Halle ans Licht hinaustrete wird mir sofort klar, dass es wohl nicht die beste Art ist, sich ohne Stadtplan in Bruessel fortzubewegen. Da ich partout nirgends einen Informationsschalter finden kann, begnuege ich mich mit einem Blick auf den naheliegenden Stadtplan an einer Plakatwand. «Vous êtes ici» steht ueber einem kleinen roten Kreis mitten auf der Weltformat-Karte. Ok. Zumindest am richtigen Ort gelandet.

Das Stadtzentrum Bruessels wird von einer Boulevard-aehnlichen Ringstrasse begrenzt, die von verschiedenen "Toren" durchsetzt ist; in alle grossen Richtungen fuehren davon breite Strassen weg, die der entsprechenden "Porte" ihren Namen geben (Porte de Namur, Porte de Luise, etc...). Die historischen Gebaeude befinden sich fast allesamt innerhalb dieses Kreises. Ich mache mich also auf den Weg.

In oestlicher Richtung meiner Nase folgend erreiche ich bald die Parlamentsgebaeude (es gibt deren mehrere, ein flaemisches und ein franzoesisches z.B. fuer die "Communautés" sowie fuer die verschiedenen Regionen, vgl. Geschichte) und die koeniglichen Anlagen. Bald erreiche ich auch schon den grossen Park mit Wasserspiel und Allee. (Bilder folgen). Leider schlaegt hier das Wetter um und der Himmel verdunkelt sich zunehmends; Tropfen fallen.

Ein paar Schritte weiter, am suedlichen Ausgang des laenglich angelegten Parkes angelangt, erblicke ich den Koenigspalast. Eigentlich hatte ich das zwar an diesem Tag noch nicht im Sinn, aber die Aufschrift «Ouvert jusqu'au 18 Septembre» verleitet mich dazu, doch schon den Palast zu besichtigen. Eintritt frei, doch muessen Gepaeck und Kamera an der Garderobe abgegeben werden. Die haben die Rechnung aber nicht mit meinem Handy gemacht. Dummerweise ist die Qualitaet der "heimlich" geschossenen Bilder grauenhaft...

Ein Zimmer hat mich besonders beeindruckt. Der Salon des Glaces (Spiegelsaal) wurde 2002 das Objekt des Kuenstlers Jan Fabre. Er kleidete die Decke und einen der Kronleuchter mit unzaehligen Scarabaeus-Panzern aus. Das verleiht dem Raum eine magische smaragd-schimmernde Erscheinung. Leider keine guten Bilder auf der Seite.

Wieder draussen ueberquere ich etwas spaeter einen grossen und hellen Platz, der von weissen imposanten Steingebaeuden umgeben ist. Dazu zaehlt neben dem Musée des Beaux Arts auch das Schiedsgericht. Letzteres ist fortwaehrend damit beschaeftigt, im Kompetenzgerangel zwischen den verschiedenen Parlamenten und Regierungen (Regionen und Communautés) fuer Klarheit zu sorgen. Typisch belgisch.

Bald darauf breche ich meinen touristischen Stadtrundgang ab, um mein zweites Ziel zu erfuellen: Shopping. Tatsaechlich benoetige ich fuer die Einrichtung meines bescheidenen zuhauses noch dringendst ein paar Gegenstaende (Kuechenmesser, Badzimmerteppich, Wischer, Duschschlauch und -Brause, Kerzen, Bettanzug, ...). Ich flaniere also der grossen "Einkaufstrasse" Bruessels (Louise, Toison d'Or) mit all seinen Boutiquen mit grossen Namen entlang und kann einfach nicht begreifen, dass all das, was ich suche und doch so dringend benoetige bei Gucci, Dolce & Gabbana, Ulla Poppken, Armani etc. einfach nicht zu haben ist. Stunden spaeter und kilometerweit vom Zentrum entfernt finde ich einen Brico, so etwas wie ein Baumarkt, und kann zumindest einen Teil meiner Beduerfnisse decken. Mit dem ganzen Zeugs beladen mache ich mich auf den Rueckweg und finde schliesslich in einer Nebengasse auch noch diverse andere passende Laeden...

Den Central-Bahnhof habe ich dann aber wieder problemlos gefunden. Um von der Innenstadt aber noch mehr zu sehen, werde ich sicher ein zweites mal da rein fahren (muessen). Affaire à suivre.



Von Dresden moechte ich eigentlich gar nicht soviel erzaehlen. Nur dass ich Donnerstag abend Richtung Berlin abgeflogen bin und von dort aus mit dem Zug in fast 2 Stunden besagte Stadt erreicht habe. Freudiges Wiedersehen.

Am naechsten Tag Stadtrundgang (mit Ausblick vom Hausmannsturm ueber die historische Innenstadt). Am Abend ein "Ausflug" in die Heide mit dem Fahrrad, an eine sogenannte Party (total im Niemandsland... illegal). Abenteurliches wieder nach draussen-(zurueck-zur-Strasse)-finden irgendwann nach Mitternacht. Buäääh!!

Samstag Brunch in der Neustadt (mmh lecker!), anschliessend Radfahrt an den Stadtrand. Pappel. Abendessen. Sonntag mit dem Zug zurueck nach Berlin. Abendessen, Abschied, Flug zurueck nach Bruessel. Das Taxi nach Louvain (nach Mitternacht faehrt da kein Zug mehr hin) hat mich ruiniert! Einschlafen mit der Gewissheit, dass ich schon bald wieder nach Dresden fahre.

Okay, das toent langweiliger als es war. Aber erstens taeuscht das und zweitens will ich ja auch nicht alles verraten...



Tja. Und dass ich anfangs Oktober schon wieder nach Bern fahre, entnimmt man anderen, franzoesischen Quellen. Damit kann ich nun endlich wieder an meinem Projekt weiterarbeiten.

Besten Dank fuer die Aufmerksamkeit, à tantôt...

1 Comments:

At 4:56 PM, Anonymous Anonym said...

i fröiä mi scho uf witeri einzelheitä! ;-) zu schad, dasi afangs oktober grad idä feriä bi... guk

 

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