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Zeus

Der verzweifelte Versuch, der Welt eine - meine - Sicht der Dinge aufzuzwingen.

19.11.04

LaTeX

Ich habe



wiederentdeckt!

Nachdem ich bereits im 1. Studienjahr ein bisschen LaTeX gecodet habe, ist dieses Tool wieder ein bisschen in Vergessenheit geraten. Wie ich nun (mittlerweile im 7. Semester...) verschiedenste Praktikums-, Labor- und Projektberichte fertigen muss, die alle bis unter die Decke mit Formeln, Schemen und Graphiken vollgestopft sind, habe ich mich vermehrt mit der Beschränktheit von Microsoft Word auseinandergesetzt.

Im Gegensatz zu Word ist LaTeX kein WYSIWYG (What You See Is What You Get) Editor. Die Seiteninhalte und das Layout werden in einem reinen ASCII-File (Textdatei ohne Formattierungen) beschrieben. Überschriften etc. werden nicht direkt formattiert, sondern erhalten eine logische Auszeichnung (i.e. Das ist eine Überschrift - die Formattierung übernimmt dann das System). [OK. Diese Trennung von Format und Logische Auszeichnung ist ja schon unter Word möglich, doch tuts kaum ein Schwein. Anm. d. Red.]

Beispiel:


\documentclass{article}
\begin{document}
\section{Ein Beispiel}
\subsection{mit Unterüberschrift}
Und hier folgt nun der Text...
\end{document}


liefert in etwa folgendes Resultat (hier in HTML):


1. Ein Beispiel
1.1 mit Unterüberschrift


Und hier folgt nun der Text...




Der Schriftsatz wird automatisch und nach qualitativ hochwertigen, professionnellen Kriterien durchgeführt (Zeilenfluss, Zeichenausgleich, etc.). Bereits ohne grossen Konfigurationsaufwand können dadurch rasch Dokumente produziert werden, "die nach etwas aussehen". Dies eignet sich besonders für Artikel, Aufsätze und wissenschaftliche Dokumente, die einer schlichten aber ansprechenden Form entsprechen sollen.

LaTeX bietet vor allem eine ausgezeichnete Unterstützung von Mathematik-Tools. Formeln können sehr viel einfacher (und vor allem problemloser) gesetzt werden, als dies mit Word der Fall ist. Je nach Editor können auch in LaTeX Formeln "zusammengeklickt" werden (statt direktes Programmieren, s.u.), die Ausgabe erfolgt danach aber einheitlich (keine Schwierigkeiten beim Positionieren der Formel etc.).

Beispiel:


Die Formel von Pythagoras lautet: $a^2 + b^2 = c^2$.


Erscheint ungefähr als (hier in HTML):


Die Formel von Pythagoras lautet: a2 + b2 = c2.


Darüber hinaus sind auch verschiedenste Tools verfügbar zum Einbinden von externen Graphiken, sowie zum Erstellen von Illustrationen und Graphen etc. direkt im Dokument.

Features wie Inhaltsverzeichnis, Fussnoten, Querverweise, Abbildungsbeschriftungen, Index, Bibliographie etc. stehen in automatisierter Form zur Verfügung.

Viele wissenschaftliche Artikel und Bücher (z.B. alle 22 Bände des Traité d'électricité [Presses polytechniques et universitaires Romandes]) wurden mit LaTeX gesetzt.


Anwendungs-Beispiele:
http://www.feyrer.de/OS/latex.html


LaTeX ist vielerorts in verschiedenen Varianten verfügbar.

Für Windows bietet sich folgende Lösung an:

MikTeX:
Den Installations-Wizard findet man hier (http://www.miktex.de/setup.html).

Den Wizard ein erstes Mal ausführen. Die gewünschten Pakete herunterladen (small oder large), diese werden in einem lokalen Package-Repository gespeichert.

Den Wizard ein zweites Mal ausführen. Die gespeicherten Pakete können nun installiert werden. Die vorgeschlagenen Standardeinstellungen im Zweifelsfall übernehmen.


Editor:
Zum Editieren von LaTeX-Files nach Möglichkeit einen Editor mit Syntaxhighlighting verwenden (erleichtert die Arbeit). Neben WinEdit (Shareware) kann ich TeXnicCenter (Freeware) empfehlen. Ein 5.5Mb-Download befindet sich an dieser Adresse (http://www.toolscenter.org/front_content.php?idcat=50) (TeXnicCenter Setup, Version 1 Beta 6.21 ('Fawkes') oder jünger, falls vorhanden). TeXnicCenter konfiguriert sich automatisch für die Verwendung mit MikTeX. Die Bedienung ist extrem einfach und intuitiv, die Hilfe-Files sowohl für die Oberfläche wie für LaTeX sehr umfangreich.


Anleitungen:
Zum Erlernen der LaTeX-Syntax und -Programmierung i.A. finden sich diverse Tutorials auf dem Internet. Ein sehr gut illustriertes Beispiel findet sich hier (http://www.tug.org.in/tutorials.html).


Für weitere Fragen steht der Autor dieses Artikels selbstverständlich gerne zur Verfügung.